Katastrophenschutz-Infos KFV-Rosenheim

KFV

Pilotprojekt "First-Responder-Gruppe"

Auf Grund der relativ weiten Entfernung zu den nächsten Rettungswachen Bad Aibling und Holzkirchen wurden im  Jahr 1996 von der FFW Feldkirchen erste Überlegungen zum Projekt „First Responder“ angestellt. Unter dem damaligen 1. Vorstand Martin Faltlhauser sen. und dem 1. Kommandanten Franz Weber sen. wurde aus dieser Idee ein Pilotprojekt im Landkreis Rosenheim.

23 Frauen und Männer aus der BRK- Ortsbereitschaft und aus der Feuerwehr konnten für dieses Vorhaben gewonnen werden und im Herbst 1998 mit der ersten Ausbildung beginnen. Unter der Leitung von Feuerwehrarzt Dr. Michael Jakob und BRK- Ausbilder Ulrich Rose aus Bad Aibling wurden die zukünftigen „First Responder“ in einem 80 Stunden umfassenden Kurs in erweiterter Erster Hilfe, Reanimation und Defibrillation geschult. Am Ende legten alle Teilnehmer eine praktische und eine schriftliche Prüfung erfolgreich ab.

Das Einsatzfahrzeug, ein BMW 318 tds, sowie die medizinisch- technische Ausstattung und die Einsatzkleidung konnten mit Hilfe großzügigen Spenden der ortsansässigen Banken, Firmen und der Bevölkerung beschafft werden. Viel Engagement und viele ehrenamtliche Stunden wurden in die Verwirklichung dieses Projekts gesteckt.

Am 1. Januar 1999 meldete sich die Besatzung des First Responder mit dem Funkrufnamen „Florian Feldkirchen 79/1“ das erste Mal bei der Rettungsleitstelle in Rosenheim an. Damit fiel in Feldkirchen- Westerham der Startschuss für ein Pilotprojekt im Landkreis Rosenheim, das mittlerweile viele Nachahmer gefunden hat. Der First Responder wurde zur festen Einrichtung in unserer und später auch in anderen Gemeinden und ist als vorgeschaltetes Rettungsmittel aus der Rettungskette kaum mehr weg zu denken.

Der Bereitschaftsdienst ist ein reines Ehrenamt, die Frauen und Männer der Gruppe erhalten für ihren Dienst keine Aufwandsentschädigung. Die schon zu Beginn festgelegten Bereitschaftszeiten – wochentags von 18.00- 6.00 Uhr und an den Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr haben sich bewährt. Bewährt hat sich auch die Besetzung des Fahrzeugs mit zwei ausgebildeten „Respondern“.

Ein neues Einsatzfahrzeug für die Responder Gruppe 2007

Mit den Jahren wurde das Einsatzfahrzeug zunehmend anfällig für Reparaturen und war vor allem im Winter durch einen fehlenden Allradantrieb nicht mehr zuverlässig genug, um die Erstversorgung weiter zu garantieren. So entschloss man sich im Jahr 2006, Spenden zur Beschaffung eines neuen Fahrzeugs zu sammeln. 

Einweihung des neuen Responder Fahrzeuges 2007

Eine beeindruckende Spendenaktion, bei der mehr als  46 000 € gesammelt wurden, begann. Wieder zeigten sich Banken, Firmen, Vereine und Privatpersonen äußerst großzügig.

Viele Aktionen von Privat- und Geschäftsleuten wurden veranstaltet, um für die Responder Geld zu sammeln. Ein von der Gemeinde organisiertes Benefizkonzert, bei dem die Mitwirkenden ohne Gage auftraten, erbrachte einen Erlös von rund 9000 €.

Im Juni 2007 konnte das neue Fahrzeug, ein BMW 325ix touring, nach einer Einweihungsfeier mit ökumenischer Fahrzeugsegnung von einer stolzen First- Responder- Gruppe in Betrieb genommen werden. Die Unterhaltskosten für das Fahrzeug und die Kosten für die Ausbildung übernimmt die Gemeinde.

Ersatzbeschaffungen, wie Material und Einsatzkleidung, werden über Spenden finanziert.

Rettungsdienst nimmt in Feldkirchen seinen Dienst auf

Aufgrund eines Gutachtens und steigender Einsatzzahlen wurde 2013 der Rettungswagen des Roten Kreuzes am Rettungszentrum Feldkirchen-Westerham in Betrieb genommen. Dies führte zu einem Rückgang der Responder Einsätze. Aufgrund des immer steigenden Einsatzaufkommens für den Rettungsdienst wurde dessen Dienstzeiten von 8:00 Uhr morgens bis 20:00 Uhr abends auf Mitternacht verlängert. Daher wurden die Bereitschaftszeiten der Responder Gruppe angepasst.

Der Responder ist nun täglich von 20:00 Uhr abends bis 6:00 Uhr  an Werktagen und am Wochenende bis 8:00 Uhr morgens im Dienst. Ist der Rettungswagen Feldkirchen nicht am Standort, wird wie gewohnt der Responder zum Einsatz alarmiert und überbrückt die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes und Notarzt. Trotz der leicht sinkenden Einsatzzahlen ist der First Responder in der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Bei kritischen Einsatzszenarien wird der Responder dennoch zur Unterstützung alarmiert, auch wenn der Rettungswagen am Rettungszentrum einsatzbereit ist. Sind Rettungswagen und Responder nicht am Standort oder nicht einsatzbereit, wird die Feuerwehr bei kritischen Alarmstichworten alarmiert und übernimmt die Erstversorgung. Die Erstversorger Einsätze nehmen stetig zu und sind ein wertvolles Glied in der Rettungskette.

Ein neues Einsatzfahrzeug für die Responder Gruppe in 2017

Ein neues Einsatzfahrzeug für die Responder Gruppe 20172017 wurde unser neues Einsatzfahrzeug - ein Mercedes GLC - in Betrieb genommen, nachdem das vorherige Einsatzfahrzeug stets Reparatur anfällig wurde und die Zuverlässigkeit nicht mehr gewährleistet werden konnte.

Erneut wurde das Einsatzfahrzeug ausschließlich über Spenden finanziert. Die Unterhaltskosten werden weiterhin von der Gemeinde übernommen.

Ein großes Dankeschön geht an alle Firmen und an die Bürger der Gemeinde, die uns bei dem Spendenaufruf für das neue Einsatzfahrzeug großzügig unterstützt haben.

Vergelt's Gott!

 

Das Responder Team

Die Gruppe besteht derzeit aus 32 aktiven Mitgliedern aus dem gesamten Gemeindegebiet, die in einen festen Dienstplan eingeteilt das Auto zuverlässig besetzen und sich mit Beginn des Jahres 2017 im 19. Jahr ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit befinden.

Einsatzstatistik Jahresentwicklung

Entwicklung der Einsatzzahlen der First-Responder-Gruppe 1999 bis 2016. Gegenüber dem langjährigen Mittel sind die Zahlen der First Responder-Einsätze leicht rückläufig, da der Rettungswagen in Feldkirchen aufgrund erhöhten Einsatzaufkommens und eines Gutachtens nun die Dienstzeiten von 8 Uhr morgens bis 20:00 Uhr auf Mitternacht angepasst haben. Dennoch sind die Zahlen der Responder Einsätze nach wie vor sehr hoch und der Responder in unserer Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Die Qualität und Anforderungen der Einsätze steigen hingegen an, teilweise anspruchsvolle Einsatzszenarien mit großem persönlichen Leid bei Beteiligten und Opfern. Um den Aufgaben gerecht zu werden und stets professionell und mit großem Knowhow Einsätze abzuarbeiten ist eine ständige Übung und Ausbildung notwendig.

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