Fusionsgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Feldkirchen-Westerham
Im Juli 2005 wurden von Michael Weber jun. und Michael Kolmberger die ersten Überlegungen angestellt, ob die Möglichkeit besteht die Feuerwehr Feldkirchen und die Feuerwehr Westerham zusammenzuführen.
Man muss vorausschicken, dass diese Überlegungen grundsätzlich nichts Neues waren, denn in den 70er Jahren wurde dies vom damaligen Bürgermeister Max Reitner und in den 90er Jahren durch Bürgermeister Michael Weber sen. bereits vergeblich versucht. Diese beiden Versuche scheiterten an der Vorbereitung und letztendlich an den Abstimmungsergebnissen der jeweiligen Feuerwehren.
Doch diesmal sollte alles ganz anders ausgehen.
Nach dem ersten Abtasten stand fest, dass eine Bereitschaft der Zusammenlegung auf beiden Seiten „unter Umständen“ vorhanden wäre, somit wurde der vertraute Personenkreis erweitert.
Eine der wichtigsten Fragen war der Standort des neuen Gerätehauses und hierzu muss angemerkt werden, dass sich die Feuerwehr Feldkirchen seit Jahren mit den Planungen Ihrerseits auseinandergesetzt hatte und ein Grundstück bereits durch die Gemeinde gekauft worden ist. Der Baubeginn war also nur noch eine Frage der Zeit. Auf Westerhamer Seite gab es noch keine solch fortgeschrittenen Pläne zu einem Neubau, aber durch den Zustand des Gerätehauses wäre dies nur noch eine Frage der Zeit gewesen.
Also wurde der 2. Bürgermeister (da der 1. Bürgermeister in Urlaub war) in die Überlegungen eingeweiht und einige mögliche Standorte zwischen den Ortsteilen Westerham und Feldkirchen diskutiert. Da der 2. Bürgermeister durch unsere Fusionsgedanken einen seit Jahrzehnten geforderten Wunsch der Gemeinde in Erfüllung gehen sah, erklärte dieser, die ersten Grundstücksverhandlungen vorzubereiten. Parallel wurde von uns ein sog. Fahrplan mit den wichtigsten Punkten ausgearbeitet.
Am 19.09.2005 wurde sowohl in Feldkirchen als auch in Westerham jeweils eine Vorstandssitzung mit entsprechender Abstimmung abgehalten. Beide Vorstandschaften sprachen sich mit absoluter Mehrheit für einen Zusammenschluss aus. Das Abstimmungsergebnis war ausschlaggebend für eine weitere Detaillierung unseres Fahrplanes und die Vorbereitung einer gemeinsamen Sitzung beider Vorstandschaften mit der Kreisbrandinspektion.
Am 05.10.2005 wurde eine gemeinsame Sitzung im Beisein des Kreisbrandrates Sebastian Ruhsamer abgehalten. Das Ergebnis beinhaltete die Zusammenlegung der aktiven Mannschaften und der beiden Vereine. Diese beiden Punkte waren uns wichtig, um das Zusammengehörigkeitgefühl zu stärken und eine reibungslose Abwicklung des Gerätehausneubaus zu gewährleisten. Auch der Gemeinderat signalisierte die Bereitschaft ein Grundstück zwischen den beiden Ortsteilen für den Gerätehausneubau zu erwerben. Da die Vorbereitungen der Zusammenlegung schon konkreter wurden und mittlerweile Gestalt annahmen, war es nun an der Zeit die Mitglieder über das geplante Vorhaben zu informieren und die Stimmung bzw. Meinung einzuholen.
Am 02.11.2005 wurden alle Mitglieder beider Wehren zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung geladen. In dieser Versammlung wurden maßgeblich die Themen Standort des Gerätehauses, Gerätehausneubau, Zusammenschluss der aktiven Mannschaft und der Vereine erläutert und diskutiert. Anschließend wurde die Versammlung getrennt, und jede Feuerwehr stimmte in separaten Räumen über die Zusammenlegung ab. Die Aktiven in Feldkirchen stimmten mit 91%, die Aktiven in Westerham mit 73% für einen Zusammenschluss. Die Zusammenlegung beider Vereine wurde in Westerham mit 78% und in Feldkirchen mit 89% befürwortet. Im Zuge dieser Beschlüsse wurden die Vorstandschaften beauftragt die Zusammenführung der aktiven Mannschaft durch den Gemeinderat und die Verschmelzung der Vereine vorzubereiten.
Nach einigen gemeinsamen Sitzungen wurde uns klar, dass diese Menge an Ausarbeitungen und Vorbereitungen nicht mehr gemeinsam im „großen Kreis“ zu realisieren war. Aus diesem Grund teilten wir uns in Arbeitsgemeinschaften mit den Schwerpunkten, aktive Mannschaft, Verein und Gerätehausneubau auf. Des Weiteren wurde Michael Weber jun. als Sprecher der Fusion gewählt.
Am 15.11.2006 wurde vom Gemeinderat einstimmig der Zusammenschluss der aktiven Mannschaft mit den Worten abgestimmt: „Das erfreuliche an dieser historischen Fusion ist, dass dieser Zusammenschluss völlig losgelöst von der Politik erfolgte“.
Die Arbeitsgemeinschaften waren zielstrebig an der Bearbeitung Ihrer Themen und planen für das 1. Quartal 2006 eine Gründungsversammlung mit Neuwahlen. Zur Bearbeitung des äußerst Komplexen Themas der Vereinsverschmelzung konnten wir die Steuerberaterin Andrea Fries gewinnen. Nach Vorbereitung der entsprechenden Unterlagen konnte der Verschmelzungsvertrag durch den Notar erstellt werden.
Am 06.03.2006 wurden die Mitglieder erneut um Ihre Stimmabgabe gebeten. Es wurde mit überwältigender Mehrheit auf beiden Seiten die Vereinsverschmelzung und die Vereinssatzung beschlossen und in Anwesenheit des Notars unterschrieben. Anschließend wurde zur Neuwahl sämtlicher Funktionen mit folgendem Ergebnis geschritten:
Vorstand: | Thomas Lechner, Westerham |
stv. Vorstand: | Franz Weber jun., Feldkirchen |
Schriftführer: | Michael Köchl, Westerham |
stv. Schriftführer: | Lorenz Weber, Feldkirchen |
Kassier: | Tobias Reindl, Westerham |
stv. Kassier: | Michael Pohl, Feldkirchen |
Fähnrich | Georg Schnitzenbaumer sen., Feldkirchen |
stv. Fähnrich: | Michael Jagenteufel, Westerham |
Kommandant: | Michael Weber jun., Feldkirchen |
stv. Kommandant: | Michael Kolmberger, Westerham |
Jugendwart: | Josef Greiner, Westerham |
stv. Jugendwart: | Andreas Pöcher, Feldkirchen |
Leiter First Responder: | Dr. Michael Jakob, Feldkirchen |
Das in den unzähligen Gesprächen und Sitzungen nicht immer alle gleicher Meinung waren und daher Kompromisse geschlossen werden mussten, dürfte jedem klar sein. Aber es ist uns gelungen Lösungen gemeinsam zu erarbeiten und dadurch die Mehrheit zu gewinnen.
Der Zusammenschluss zweier eigenständigen Wehren zur Freiwilligen Feuerwehr Feldkirchen-Westerham ist vollzogen. Der Spatenstich des Gerätehausneubaus ist für März 2007 festgesetzt. Das Miteinander wird sich in den nächsten Jahren weiter festigen. Die Vorstandschaft wird alle Bemühungen aufbringen um diesen zukunftweisenden Schritt gemäß unseres Leitspruches „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ weiter voranzubringen.